1. Leitbild und Markenprozess für den TVB Osttirol
„Es braucht in Osttirol ein einheitliches Leitbild, wofür unser Tourismus steht,“ meint NEOS Osttirol Sprecher Domenik Ebner. „Für mich steht Osttirol für Authentizität, höchste Gastlichkeit und Kulinarik und überzeugt mit seiner einzigartigen Naturschönheit und südlichen Lage. Gut positioniert ist Osttirol am Markt aber nicht. Doch die Nachfrage nach sanftem, ökologischem Tourismus steigt immer mehr,“ so Ebner weiter. „Die TVB Funktionäre wissen aber nicht was sie wollen. Die ewige Diskussion über mehr Qualitätsbetten nervt, weil in der kleingliedrigen Privatzimmerstruktur die absolute Stärke von Osttirol liegt. Wir müssen das fördern, was auf den Märkten nachgefragt wird und was die Region bietet und nicht den Nordtiroler Massentourismus kopieren“, so Oberhofer.
2. Investitionen in Infrastruktur
Als zweiten Punkt nennt Ebner eine nachhaltige Investition in die Infrastruktur. „Wir müssen im Osttiroler Tourismus Erlebnisse schaffen, wie zum Beispiel die Inszenierung von Naturschauplätzen, Wildwasserwegen und Kinderangeboten. Dabei ist es besonders wichtig, dass ein kostenloses Angebot entsteht. Denn davon profitieren nicht nur einzelne Unternehmen, sondern alle, inklusive der lokalen Bevölkerung.“
„Gerade wird der Bahnhof in Lienz umgebaut. Das wäre jetzt eine optimale Gelegenheit für den TVB Osttirol, ein überregionales Angebot an Direktzügen aus europäischen Städten wie Verona, Udine oder München zu etablieren. Wir wünschen uns, ähnlich wie es Innsbruck mit Sonderzügen für den Christkindlmarkt vorgemacht hat, jeden Samstag ganzjährig Verbindungen für Ski- und Wandertouristen. Das ist ökologisch, nachhaltig und passt zu Osttirol. Dafür würde es auch Förderungen auf europäischer Ebene geben und man müsste nicht immer das Landesbudget anzapfen“, so Ebner.
3. Privatzimmervermieter_innen untersützen
Schon vor der Coronakrise standen die Privatzimmervermieter mit dem Rücken zur Wand. Gesetzliche Einschränkungen, Probleme beim Generationenwechsel und Investitionsstau, aber vor allem die Abgrenzung gegenüber dem Hotelangebot, setzt sie unter Druck. Jetzt kommt noch die Pandemie hinzu. „Wir müssen in ganz Tirol aufpassen, dass uns die Privatzimmervermieter nicht wegsterben. Denn dann profitieren nur noch einige Hoteliers und Liftkaiser vom Tourismus. Das würde sich fatal auf die Tourismusgesinnung der Bevölkerung auswirken. Unser Ziel ist es, ein tirolweites Förderprogramm für die nächsten drei Jahre aufzulegen. Dabei soll vor allem auf einen Qualitätsausbau gesetzt werden. Ich kann mir eine Förderung in Höhe von 30% der Investitionssumme vorstellen. Warum? Wenn man sich booking.com ansieht, sieht man, dass die am besten bewerteten Betriebe in Tirol Privatzimmervermieter sind, die den Gästen etwas bieten, was sich nicht in Sterne kategorisieren lässt: Authentizität, Gastfreundschaft und Familienanschluss. Und das muss man stärken, wenn man nachhaltigen Tourismus für alle will“, so Oberhofer abschließend.
Fotonachweis: Michael Venier