Zum Inhalt springen

„Wir müssen die Kleinen in ganz Tirol stärken, nicht den Großen in Osttirol die Steuermillionen in den Rachen werfen“ 

Das neue Impulspaket für den Osttiroler Tourismus spiegelt für NEOS Klubobmann Dominik Oberhofer die Förderpolitik der schwarz-grünen Landesregierung wider: „Die Regierung verteilt im Windschatten der Krise Geld an ihr Klientel. Von Steuermillionen für neue Bettenburgen in Osttirol bis zur Förderung vom E-Lastenbike ist alles dabei was man gerne an die schwarze und grüne Klientel verteilt. Die Namen der großen Empfänger stehen allen schon fest. Vor allem, da die Fördersumme erst bei einer Investition von 1 Mio. Euro und nur im nächsten Jahr abgerufen werden kann. Die kleinen Betriebe schauen mal wieder durch die Finger, die ‚Big Player‘ und Liftkaiser bekommen noch mehr Steuergeld in den Rachen geworfen.“

Die NEOS schlagen einen Drei-Punkte-Plan für Osttirol vor:

1. Leitbild und Markenprozess für den TVB Osttirol

„Es braucht in Osttirol ein einheitliches Leitbild, wofür unser Tourismus steht,“ meint NEOS Osttirol Sprecher Domenik Ebner. „Für mich steht Osttirol für Authentizität, höchste Gastlichkeit und Kulinarik und überzeugt mit seiner einzigartigen Naturschönheit und südlichen Lage. Gut positioniert ist Osttirol am Markt aber nicht. Doch die Nachfrage nach sanftem, ökologischem Tourismus steigt immer mehr,“ so Ebner weiter. „Die TVB Funktionäre wissen aber nicht was sie wollen. Die ewige Diskussion über mehr Qualitätsbetten nervt, weil in der kleingliedrigen Privatzimmerstruktur die absolute Stärke von Osttirol liegt. Wir müssen das fördern, was auf den Märkten nachgefragt wird und was die Region bietet und nicht den Nordtiroler Massentourismus kopieren“, so Oberhofer.

2. Investitionen in Infrastruktur

Als zweiten Punkt nennt Ebner eine nachhaltige Investition in die Infrastruktur. „Wir müssen im Osttiroler Tourismus Erlebnisse schaffen, wie zum Beispiel die Inszenierung von Naturschauplätzen, Wildwasserwegen und Kinderangeboten. Dabei ist es besonders wichtig, dass ein kostenloses Angebot entsteht. Denn davon profitieren nicht nur einzelne Unternehmen, sondern alle, inklusive der lokalen Bevölkerung.“

„Gerade wird der Bahnhof in Lienz umgebaut. Das wäre jetzt eine optimale Gelegenheit für den TVB Osttirol, ein überregionales Angebot an Direktzügen aus europäischen Städten wie Verona, Udine oder München zu etablieren. Wir wünschen uns, ähnlich wie es Innsbruck mit Sonderzügen für den Christkindlmarkt vorgemacht hat, jeden Samstag ganzjährig Verbindungen für Ski- und Wandertouristen. Das ist ökologisch, nachhaltig und passt zu Osttirol. Dafür würde es auch Förderungen auf europäischer Ebene geben und man müsste nicht immer das Landesbudget anzapfen“, so Ebner.  

3. Privatzimmervermieter_innen untersützen

Schon vor der Coronakrise standen die Privatzimmervermieter mit dem Rücken zur Wand. Gesetzliche Einschränkungen, Probleme beim Generationenwechsel und Investitionsstau, aber vor allem die Abgrenzung gegenüber dem Hotelangebot, setzt sie unter Druck. Jetzt kommt noch die Pandemie hinzu. „Wir müssen in ganz Tirol aufpassen, dass uns die Privatzimmervermieter nicht wegsterben. Denn dann profitieren nur noch einige Hoteliers und Liftkaiser vom Tourismus. Das würde sich fatal auf die Tourismusgesinnung der Bevölkerung auswirken. Unser Ziel ist es, ein tirolweites Förderprogramm für die nächsten drei Jahre aufzulegen. Dabei soll vor allem auf einen Qualitätsausbau gesetzt werden. Ich kann mir eine Förderung in Höhe von 30% der Investitionssumme vorstellen. Warum? Wenn man sich booking.com ansieht, sieht man, dass die am besten bewerteten Betriebe in Tirol Privatzimmervermieter sind, die den Gästen etwas bieten, was sich nicht in Sterne kategorisieren lässt: Authentizität, Gastfreundschaft und Familienanschluss. Und das muss man stärken, wenn man nachhaltigen Tourismus für alle will“, so Oberhofer abschließend.

Fotonachweis: Michael Venier

Vielleicht interessieren dich auch diese Artikel

ObermuellerBirgit06 www-1333x750
05.03.2025NEOS Team1 Minute

NEOS zu neu gegründetem F.acT: „Forschung muss Für und Wider beleuchten“

„Für mich stellt sich die Frage, ob es ein eigenen Zentrum für viel Steuergeld braucht, das mit Mythen zum Tourismus aufräumen soll“, hinterfragt NEOS KO Birgit Obermüller die Sinnhaftigkeit des von LR Mario Gerber präsentierten Zentrum F.acT.

Mehr dazu
DSC05722  BL!-4000x2251
04.03.2025NEOS Team1 Minute

Missstände in der Notschlafstelle der TSD: Wohlgemuth muss handeln

„Die Vorwürfe wiegen schwer und diese Missstände brauchen selbstverständlich Aufklärung und Lösungen!“

Mehr dazu
58 - DSC09271-2738x1539
02.03.2025NEOS Team1 Minute

NEOS zu Windenergie: Ehrliche Debatte statt Populismus

„Zu einer technologieoffenen Energiewende gehört, dass alle Möglichkeiten geprüft werden. Dazu hat sich der Landtag bekannt und dieser Weg muss auch bis zum Ende gegangen werden. Kurz vor dem Ziel umzudrehen, macht keinen Sinn. Ein generelles Verbot und Stopp, wie von der FPÖ gefordert, ist nicht zielführend. Vor allem wenn man bedenkt, dass sich auch diese Technologie permanent weiterentwickelt. Man wird jedes Projekt einzeln streng prüfen müssen, um dann von Fall zu Fall gemeinsam mit den betroffenen Bevölkerung zu entscheiden“, so NEOS KO Birgit Obermüller zu aktuellen Debatte um die Windkraft in Tirol.

Mehr dazu

Melde dich für unseren Newsletter an!