„Es ist bekannt, dass die Stadt Kufstein laufend Strafe zahlen muss, weil sie die Abschusszahlen für die Kufsteiner Eigenjagd Stadtberg nicht erfüllt. Deswegen glaube ich auch nicht daran, dass sie die Bewirtschaftung der Kaisertaljagd besser hinbekommt als ein Jagdpächter mit jahrzehntelanger Erfahrung!“, fehlt GR und LA Birgit Obermüller jegliches Vertrauen in die Vorhaben der Stadt.
„Bgm. Krumschnabel und GR Thimo Fiesel wiederholen beinahe gebetsmühlenartig ihre Argumentation für die Eigenbewirtschaftung der Kaisertaljagd. (Die Abschussqoute wird nicht erfüllt, also muss die Stadt das selbst in die Hand nehmen, sonst ist unser Kufsteiner Wasser gefährdet.) Es ärgert mich maßlos, dass der bisherige Pächter stets so dargestellt wird, als ob er die Abschussquoten nicht erfülle und somit das Wasserschongebiet gefährde. Auf unsere Anfrage haben wir die Auskunft erhalten, dass die Abschussquote übererfüllt wird. Mich ärgert das nicht deshalb, weil ich den Pächter schützen möchte, sondern weil hier einfach die Unwahrheit gesagt wird! Unerwähnt bleibt auch, was der Pächter sonst noch im Laufe eines Jahres an Eigenmittel einbringt. Die wird sich die Stadt niemals leisten können und es liegt auf der Hand, dass dann beispielsweise die Jagdhütten in Kürze nicht mehr in dem guten Zustand sind, wie sie es jetzt sind“, so Obermüller und führt weiter aus: „Das Wasser aus dem Kaisertal erhielt kürzlich eine Auszeichnung, ist also alles andere als gefährdet. Der Schutz des Wassers ist gewährleistet, sobald eine geschlossene Grasnarbe vorhanden ist, da müssen nicht einmal Bäume draufstehen. Die Aufgabe der Stadt wäre, darüber nachzudenken, ob sich mittlerweile schon zu viele Touristen im Kaisertal aufhalten. Auch das steht im Leitbild Kaisertal und wurde bislang noch nie bewertet bzw. es wurde noch kein Konzept für eine Touristenlenkung erstellt. Außerdem kontrolliert niemand, auf welchen Feldern Gülle ausgebracht wird, wie viele Privatfahrten von diversen Angestellten der Stadt und der Stadtwerke Kufstein ins Kaisertal stattfinden, beispielsweise zum Klettersteig. Ich darf daran erinnern, dass es sich um ein Naturschutzgebiet handelt. Zwischendurch wird eine Hütte sogar von einem Stadtmitarbeiter bewohnt usw. Das interessiert anscheinend niemanden. Der Stadt entgehen jährlich 80.000 Euro Pacht, die Stadt muss ein bis zwei Berufsjäger anstellen, einen Geländewagen finanzieren, Futter kaufen und Hütten laufend in Stand halten. Einnahmen aus einem allfälligen Jagdkartensystem würden jährlich ca. 50.000 Euro hereinspülen, sind sich Expert:innen einig. Möglicherweise könnte man im ersten Jahr etwas mehr erzielen, aber in den darauffolgenden Jahren wäre ganz einfach nicht mehr so viel Wild da. Fiesel operiert hier mit völlig abstrusen Zahlen. Sieben Stück Wild auf 100 ha jährlich zu schießen, würde bedeuten, dass es innerhalb von 2 Jahren kein Wild mehr gibt. Faktum ist, dass man den Jagdpächter bereits seit 70 Jahren laut Vertrag mit der Stadt Kufstein hinweisen kann, dass aufgrund von Wildverbiss höhere Abschusszahlen erforderlich sind. Dies war jedoch zu keinem Zeitpunkt erforderlich, da die Abschussquote vom Berufsjäger der Fam. Henkel laut Anfrage erfüllt bzw. sogar übererfüllt wurde.“