Tourismus brennt den Tirolerinnen und Tirolern unter den Fingernägeln. Das haben nicht zuletzt die öffentlichen Diskussionen der vergangenen Wochen gezeigt: kontroverse Ansichten zu Infrastrukturinvestitionen, wie beispielsweise zum Zusammenschluss Ötztal-Pitztal, das Reagieren auf Umwelt- und Klimaveränderungen, das kostenlose Öffi-Ticket für Gäste und insgesamt der Einfluss des Tourismus auf die Verkehrsentwicklung nach und in Tirol.
Seit jeher beschäftigen sich die Tiroler NEOS intensiv mit dem Thema Tourismus. In einem Erarbeitungsprozess der seines Gleichen sucht, feilten die Pinken als erste Partei im Tiroler Landtag an einem Tourismusprogramm: „Dieses Papier ist das Ergebnis zahlreicher konstruktiver Sitzungen von Arbeitsgruppen im Landesparteivorstand, ausgiebiger Gespräche mit Tourismusverbänden sowie dem Input von Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Tourismus“, erklärt NEOS Klubobmann und Tourismussprecher Dominik Oberhofer: „Beim gestrigen Parteitag in Innsbruck haben die Mitglieder dem Programm mit großer Mehrheit die Zustimmung erteilt. Es erfüllt mich mit Stolz, dass wir jetzt eine ganz klare Vision vorlegen, gestützt durch 10 konkrete Punkte, die zeigen, wie sich Tourismus künftig in Tirol weiter entfalten und wohin er sich entwickeln kann.“
NEOS 10-Punkte-Plan für einen Richtungswechsel im Tiroler Tourismus
1. Interessen der Tiroler Bevölkerung stärken
2. Chancen durch Bildung wahrnehmen
3. Verkehrsinfrastruktur nachhaltig weiterentwickeln
4. Fördern ohne Förderungen
5. Tourismusabgabe abschaffen
6. Einheitliche und gerechte Nächtigungsabgabe einführen
7. Tourismusverbände demokratisieren und professionalisieren
8. Regionen stärken, strategisch sinnvoll ausrichten und zu Destinationen entwickeln
9. Skigebiete verantwortungsvoll weiterentwickeln
10. Privatzimmervermieter stärken
Neben den bereits bekannten Forderungen der Tiroler NEOS in der Neufinanzierung der Abgabenstruktur, wie etwa der Abschaffung der Tourismusabgabe, der einheitlichen Kurtaxe oder der Abgabenpflicht für Alpenvereinshütten, geht es den Pinken vor allem darum, die Interessen und die Mitsprachemöglichkeiten der Bevölkerung zu stärken: „Das gelingt am besten durch Volksbefragungen nach Schweizer Vorbild auf Gemeinde- und Landesebene, wenn es beispielsweise um strittige Infrastrukturprojekte geht“, erklärt Oberhofer.
Daneben ist auch die Demokratisierung und Professionalisierung der Tourismusverbände ein Grundpfeiler in der NEOS-Vision: „In dem wir die Tourismusabgabe abschaffen, sind automatisch nur noch Beherbergungsbetriebe Mitglieder im jeweiligen Tourismusverband und die wären mit einer Stimme dort vertreten. Jede einzelne Stimme wiegt gleich viel, nach dem Motto: „one man, one vote“,“ erklärt Dominik Oberhofer.
Das Berufsfeld im Tourismus zu attraktiveren ist für die NEOS nicht erst aufgrund der neuesten Studienergebnisse durch die MCI-Befragung offensichtlich notwendig: „Diese Ergebnisse sind für uns keine Neuigkeit, an der man erst jetzt beginnen muss ‚zu feilen‘, wie es Landtagsabgeordneter Kollege Mario Gerber bezeichnet hat“, so der pinke Landessprecher weiter: „Wir legen schon jetzt Lösungen vor: Ganzjahresarbeitsplätze durch das NEOS 10+2 Beschäftigungsmodell schaffen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in ländlichen Gebieten ermöglichen und mittels Bildungsscheck für Fort- und Weiterbildung den Tourismus attraktiveren!“
NEOS-Programm ist echte Grundlage für Erneuerung und Reformen
„Das Tiroler Tourismusgesetz und das Privatzimmergesetz sind veraltet und liefern keine Antworten auf aktuelle Herausforderungen. Sie sind in dieser Form nicht zukunftsfähig, fasst der Tiroler NEOS-Klubobmann zusammen: „Um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, braucht es neue Sichtweisen.“
Das Tourismusprogramm der NEOS sei ein „Meilenstein und echte Grundlage für Erneuerung und Reform“, so Oberhofer abschließend: „Wir NEOS produzieren nicht nur Schlagzeilen, sondern liefern echte konstruktive Diskussionsgrundlagen. Wir packen mutig Themen an, die durchaus Zündstoff liefern. Dieser Diskussion stellen wir NEOS uns gern und sind stolz auf das vorliegende in Form gegossene Ergebnis. Wenn die schwarz-grüne Landesregierung von uns abschreiben will und Teile unserer Vision für Tirol übernehmen wird, so freuen wir uns natürlich“, schließt Dominik Oberhofer augenzwinkernd.