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NEOS fordern Gütesiegel für energieautonome Gemeinden

UNOS-Landessprecher Florian Huter: „Mehr Energieeffizienz durch smarte Technologien und Energiemix aus allen fünf erneuerbaren Energiequellen führen uns zum Ziel“ 

Umwelt und Wirtschaft verbinden wollen NEOS Tirol. In diesen beiden Bereichen sieht NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer bei der Tiroler Landesregierung absolute Gegensätze. „Wir als Liberale sehen in der Verbindung von Umwelt und Wirtschaft das zukünftige Wachstum, das nachhaltig von sich geht. Deshalb wollen wir NEOS und UNOS uns dem Thema Umwelt und Wirtschaft verbinden voll widmen und auch im Landtag entsprechende Anträge einbringen", eröffnete Oberhofer die Pressekonferenz in Kirchberg. 

Gütesiegel für energieautonome Gemeinden 

„Was uns NEOS wichtig ist, wir brauchen energieautonomen Gemeinden in Tirol. Unser Land ist ein Eldorado für erneuerbare Energie. Wir haben Wasserkraft, wir haben Wind und wir haben die besten Voraussetzung Photovoltaik zu nutzen", führt Oberhofer an. Der pinke Antrag für die Förderungen von Windmessungen wurde im Landtag positiv abgestimmt. In der nächsten Landtagssitzung bringen NEOS den Antrag für die Schaffung eines Gütesiegels für energieautonome Gemeinden ein. „Dieses Gütesiegel soll in Tirol ausgearbeitet werden und jenen Gemeinden zur Verfügung gestellt werden, die komplett energieautonom sind. Ich bin überzeugt, dass dies ein Riesenprodukt für die Tourismuswirtschaft ist", gibt Oberhofer einen Ausblick auf den kommenden Antrag der NEOS und UNOS. 

Energiewende durch Technologieoffenheit 

„Nur mehr Energieeffizienz und ein Mix aus mehreren erneuerbaren Energiequellen kann in einer Gemeinde wie Kirchberg langfristig Energieautonomie ermöglichen“, ist UNOS-Landessprecher und Kirchberger Gemeinderat Florian Huter überzeugt. Großes Potential sieht Huter bei der Optimierung und Modernisierung der Wasserkraft. Durch neue, leistungsfähigere Turbinen kann mehr Strom erzeugt werden. NEOS Kirchberg hat die Projektplanung eines Kleinwasserkraftwerkes mit 350 kW an der Aschauer Ache in den Gemeinderat eingebracht. Damit könnte auf einem Abschnitt von einem Kilometer jährlich rund 2.000.000 kWh Strom produziert werden. „Damit könnten über 650 Haushalte versorgt werden“, erklärt Huter, der die Energiewende als Teamwork und nicht als One-Man-Show sieht. 

Besonders naheliegend ist die Energiegewinnung aus Photovoltaikanlagen. „Sonnenkraftanlagen haben eine sehr kurze Umsetzungszeit. Die Errichtung ist in 3 bis 6 Monaten möglich nur der Netzanschluss von TINETZ dauert bisher unnötig länger. Wir haben auch hierzu eine Projektplanung und Finanzierung eingebracht, auf vier Gemeindegebäude PV-Anlagen mit rund 750 kWp zu installieren. Damit könnte man mehrheitlich den Strombedarf der Gemeindeinfrastruktur decken", erklärt der UNOS-Landessprecher. Auch der Tourismusverband Brixental befürwortet und unterstützt bereits diese Projektvorschläge. 

Potential sieht Huter auch in der Windkraft. Diese wird in Tirol bisher noch nicht genutzt, ebenso gibt es kein entsprechendes Genehmigungsverfahren, wie Huter und Oberhofer kritisieren. „Wir wollen keine Windpark-Großanlagen wie im Burgenland, jedoch kann ein Windrad, wie es zum Beispiel im steirischen Skigebiet Salzstiegl betrieben wird, auf lediglich 30 Quadratmeter Grundfläche mindestens so viel erneuerbare Energie produzieren als vergleichbarer Weise die 2022 errichtete PV-Großanlage vom Landesenergieversorger auf 8.000 Quadratmetern in Jenbach. Das ist höchst ineffizient! Windkraft macht aber primär nur da Sinn, wo die erforderliche Infrastruktur bereits vorhanden ist, alles andere wäre unwirtschaftlich“, berichtet Huter. In Tirol gibt es laut Branchen-Experten 60 Möglichkeiten für Windräder, für die es keinen Straßenbau benötigt und die notwendige Infrastruktur bereits vorhanden ist. NEOS und UNOS sehen zudem noch großes Potential in der Verbindung von Windkraft und Speicherseen, die ebenso angezapft werden können. In der Tourismusregion Brixental hat das Tiroler Unternehmen Leitwind mehrere Standorte evaluiert, von denen zwei sehr interessant sind. NEOS-Klubobmann Oberhofer kann sich ein Pilotprojekt für Windkraft in Kirchberg sehr gut vorstellen. 

Umweltwärme aus Luft-, Erdreich oder Grundwasser mittels Wärmepumpe bei Privathaushalten boomen. Die Gemeinde Kirchberg wäre auch Eigentümer von 600 Hektar Forstbestand. Hierbei könnte Restholz sowie Speisereste aus der Tourismusgastronomie für Bio-Masse und Bio-Gasanlage sowie mittels erneuerbare Energiegemeinschaft nachhaltig genützt werden. Nicht außer Acht lassen, darf man laut Huter die permanent verfügbare Erdwärme, die nicht nur zum Heizen, sondern auch für die Kühlung genutzt werden kann. „Wir haben in Kirchberg einen bundesweit aktiven Branchenexperten, mit dem wir in diesem Bereich Möglichkeiten ausarbeiten wollen", schließt Huter. 
 

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