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Die Ursachen für den Nachhilfe-Bedarf sind mannigfaltig

„Viele Kindergartenpädagog:innen als auch Lehrpersonen von Pflichtschulen verlieren zunehmend die Freude an ihrem Beruf, weil sie vielfach immer weniger das tun können, warum sie ihren Beruf eigentlich gewählt haben: Lernumgebungen schaffen und unterrichten. Dass mittlerweile jeder zweite Schüler Nachhilfe benötigt, muss niemanden verwundern“, zieht Obermüller nüchtern Bilanz in Hinblick auf die von der AK veröffentlichte „Nachhhilfestudie“.

LA und Bildungssprecherin der NEOS, Birgit Obermüller, sieht an vielen Stellen Handlungsbedarf, um das Schulsystem wieder effizienter zu machen, damit Kinder ohne Nachhilfe ihren angepeilten Schulabschluss schaffen können. „Immer mehr Kinder kommen mit Entwicklungsdefiziten in die Schule. Dafür verantwortlich sind nicht schlechte Kindergartenpädagog:innen, sondern viele besorgniserregende Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Entwicklungsschritte, die Voraussetzung für gelingendes Lernen sind, sind bei Schuleintritt noch nicht abgeschlossen. Viele Schüler:innen benötigen für fast alles eine Hilfestellung. Pädagog:innen müssen zu viele Kinder gleichzeitig unterstützen, hinzu kommen Verhaltensproblematiken. Das geht sich alles nicht mehr aus und viel Unterricht bleibt auf der Strecke! Es muss uns nicht wundern, wenn die Frustration immer größer wird und sich der Mangel an Kindergartenpädagog:innen und der Lehrermangel manifestieren“, kann Obermüller aus der Praxis berichten. Sie weist in diesem Zusammenhang einmal mehr darauf hin, dass Hilfeschreie aus den Kindergärten und Volksschulen schon lange bekannt sind, aber von der Politik weiterhin beharrlich ignoriert werden. „Die Kindergartengruppen müssten kleiner werden und die ersten Volksschulklassen brauchen dringend 2 Lehrpersonen. Ich rede mir den Mund fusselig, dass der frühe Einsatz von Ressourcen viele Folgekosten einsparen könnte“, ärgert sich Obermüller über die Untätigkeit der Landesregierung.

 

Ganztagesschulen können (noch) nicht alles richten

„Selbstverständlich müssen Ganztagesschulen ausgebaut werden. Wir werden aber noch lange darauf hinarbeiten müssen, mehr Qualität in den schulischen Ganztag zu bringen. Wir sind noch weit davon entfernt, durchgängig gut ausgebildetes Freizeitpersonal inklusive Lernbegleiter:innen anbieten zu können. Derzeit geht es eher in die Richtung, dass immer noch weniger Ausbildung erforderlich ist, um in Bildungseinrichtungen arbeiten zu können.“, kritisiert Obermüller die derzeitige Entwicklung. Sie hofft außerdem, dass es bald einen Bildungsminister oder eine Bildungsministerin gibt, die an vielen Stellen im Schulsystem einen Paradigmenwechsel ermöglicht, damit Schule wieder ein Ort des Lernens sein kann.

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