„Bei vielen von ihnen steigt der Druck jetzt schon enorm, sind doch die Noten ausschlaggebend dafür, ob die Kinder nach der Volksschule ins Gymnasium oder in eine Mittelschule wechseln können. Vor allem die Schüler:innen leiden darunter extrem“, weiß NEOS Landtagsabgeordnete Birgit Obermüller als ehemalige Schulleiterin aus eigener Erfahrung zu berichten. Landesrätin Cornelia Hagele hat gemeinsam mit der Bildungsdirektion eine Hotline eingerichtet, um Eltern bei der anstehenden Entscheidungsfindung zur Seite zu stehen. „Eine Hotline kann ja wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein und wirkt angesichts der Dramen die sich oft aufgrund des bevorstehenden Schulwechsels in vielen Familien abspielen, geradezu zynisch. Das zeigt, dass den Verantwortlichen zwar bewusst ist, vor welchen enormen Schwierigkeiten die Familien stehen, aber man ist weiterhin nicht bereit, das Problem an der Wurzel zu packen. Hagele täte gut daran, sich im Bund bei Bildungsminister Polaschek stark zu machen, endlich an den großen Stellschrauben des Bildungssystems zu drehen“, so Obermüller.
NEOS erneuern Forderung nach Gemeinsamer Schule und Pilotregion
„Der sozio-ökonomische Hintergrund von Schüler:innen spielt nach wie vor eine große Rolle für einen Bildungserfolg, ebenso hat ein akademischer Hintergrund von Eltern Einfluss auf die schulische Leistung. Nach vier gemeinsamen Volksschuljahren muss die Entscheidung getroffen werden, ob die Schullaufbahn in einer Mittelschule oder in einem Gymnasium fortgeführt wird. So früh wie in keinem anderen OECD-Land. Mittlerweile kritisieren auch zahlreiche Psycholog:innen die negativen Auswirkungen dieser oft monatelang andauernden Drucksituation auf Kinder“, so die pinke Bildungssprecherin. Die Einführung einer Gemeinsamen Schule nach der Volksschule für alle nimmt den Druck von den Kindern und kann auch zu mehr Chancengerechtigkeit führen. Die NEOS haben auch einen entsprechenden Antrag im Landtag eingebracht, der auf die Umsetzung einer Gemeinsamen Schule abzielt. Um diese optimal umzusetzen, müssen laut Obermüller einige Bedingungen erfüllt werden: „Es braucht zum einen eine Vielfalt statt Einheitsbrei, das gelingt mit einer vollen Schulautonomie und innere Differenzierung. Zum anderen braucht es eine ‚Chancenbonus-Finanzierung‘, das heißt das Schulen mit größeren sozialen Herausforderungen mehr Mittel bekommen sollen, damit nicht der Wohnort über die Bildungschancen bestimmt. Darüber hinaus sollen auch Privatschulen zukünftig öffentlich finanziert werden, damit es eine echte Wahlfreiheit in diesem Bereich gibt.“ Obermüller sieht vor allem in der Landeshauptstadt das Potenzial für eine Art Testbetrieb: „Ich schließe mich der Forderung unserer NEOS Gemeinderätin in Innsbruck, Dagmar Klingler, voll und ganz an, eine Pilotregion für eine Gesamtschule in Innsbruck zu definieren.“