Zum Inhalt springen

„Tourismusstrategie krachend gescheitert“

Bettenburgen sprießen in Tirol aus dem Boden, als gäbe es keine Tourismusstrategie. NEOS Klubobmann Dominik Oberhofer fragt sich, was der zuständige Tourismuslandesrat Mario Gerber eigentlich beruflich macht.

Fast im Wochenrhythmus werden neue touristische Großprojekte in Tirol bekannt. Eines haben fast alle gemeinsam: Sie stehen diametral zu den Inhalten der Tiroler Tourismusstrategie. „Dass die Tourismusstrategie das Papier nicht wert ist, auf dem sie verfasst wurde, war für uns NEOS schnell klar. Aber grundsätzlich konnten wir uns im Landtag parteiübergreifend auf mehr Nachhaltigkeit und den Kampf gegen illegale Freizeitwohnsitze und billigen Massentourismus einigen. Was uns jetzt aber tagtäglich von Projektbetreibern präsentiert wird, hat mehr mit internationalen Heuschrecken, die über Tirol herfallen und das schnelle Geld im Bau von vielen Betten suchen, als mit Nachhaltig zu tun“, spielt NEOS Klubobmann Dominik Oberhofer auf die Tatsache an, dass in der Tourismusstrategie explizit davon die Rede ist, bestehende Strukturen und Betriebe bestmöglich weiterzuentwickeln, statt neue Bettenburgen auf der grünen Wiese zu ermöglichen. „Hunderte Hotels stehen vor der Übergabe auf die nächste Generation oder zum Verkauf und einige sogar leer. Da würde man doch annehmen, dass niemand neue Bettenburgen genehmigt, sondern auf die zum Kauf stehenden Objekte verweist“, wundert sich Oberhofer. Tirol habe genug Betten und braucht keine neuen! „Vor allem wollen wir die familiären Unternehmen stärken, aber die Politik die von der Landesregierung und einigen Gemeinden betrieben wird, zielt genau auf das Gegenteil ab“, kann Oberhofer nur den Kopf schütteln.

Wo ist Mario Gerber?

„Von Tourismuslandesrat Mario Gerber ist zu den gesamten Entwicklungen nichts zu hören. In Anfragebeantwortung gibt er offen zu, dass er von den in den Medien groß diskutierten Hotelprojekten gar keine Ahnung hat. Wenn er nicht dafür zuständig dafür ist, die Tourismusstrategie umzusetzen, dann frage ich mich, was er beruflich macht?“, ärgert sich Oberhofer über die Untätigkeit von Mario Gerber. 

NEOS gegen 300-Bettenburg in Axams

Das jüngste Beispiel einer 300-Bettenburg in Axams ist für die NEOS eher ein trauriger Beleg dafür, wie finanzschwach Gemeinden aufgestellt sind und zu welchen Verzweiflungstaten sie gezwungen werden. „In Axams stehen mehrere Hotels leer oder zum Verkauf. Wenn internationale Investoren tätig werden wollen, hätten sie die freie Auswahl. Wenn aber jetzt ein Gemeindegrundstück umgewidmet und verscherbelt werden soll, um ein umstrittenes Großprojekt zu realisieren, kommt das für uns NEOS nicht in Frage. Alleine die Aussage vom Projektbetreiber, dass man ein 4-Sterne Superior Hotel mit 300 Betten nur mit 35 Mitarbeitern führen kann, sollte bei allen die Alarmglocken schrillen lassen“, meint Oberhofer. Die NEOS appellieren an die Gemeindeführung, aber vor allen an das Land Tirol, sich auf die Tourismusstrategie zu besinnen und das Projekt kritisch zu hinterfragen.

Vielleicht interessieren dich auch diese Artikel

TIROL 6J7A7625-1366x768
30.04.2024NEOS Team1 Minute

„ÖXIT“ würde in Tirol über 59.000 Jobs gefährden

Ein Austritt aus der EU wäre massiv wohlstandsgefährdend und würde viele Menschen in die Armut reißen. Österreichweit wären durch einen ÖXIT 693.000 Jobs gefährdet, in Tirol 59.100. 

„ÖXIT“ würde in Tirol über 59.000 Jobs gefährden
Domenik Ebner DSCF7807-6000x3373
29.04.2024NEOS Team1 Minute

NEOS wollen „Grünfläche mit Schulwidmung“ endlich sinnvoll nutzen

Der Stadtpolitik in Lienz fehlen die Ideen für die „Grünfläche mit Schulwidmung“ mitten in Lienz. NEOS-Bezirkskoordinator Domenik Ebner regt ein Wohnprojekt wie jenes am Minekogel an. 

NEOS wollen „Grünfläche mit Schulwidmung“ endlich sinnvoll nutzen
TIROL 6J7A3137a-729x410
23.04.2024NEOS Team1 Minute

Chancengerechtigkeit beginnt bei der Gesundheit

Dass ihre Forderung nach einem jährlichen Start der Logopädie-Ausbildung von Landesrätin Cornelia Hagele aufgegriffen hat, freut NEOS LA Birgit Obermüller. „Chancengerechtigkeit beginnt bei der Gesundheit. Daher war es mir von Beginn der Legislaturperiode an ein großes Anliegen, dass es neben einer fairen Bezahlung, auch genügend Ausbildungsplätze in den Gesundheitsberufen gibt“, so Obermüller.

Chancengerechtigkeit beginnt bei der Gesundheit

Melde dich für unseren Newsletter an!