„Als ich vor mehr als fünf Jahren als Klubobmann in den Landtag einzog, habe ich kurze Zeit später meine Geschäftsführertätigkeiten im Familienbetrieb geordnet übergeben und zurückgelegt. Vor allem in Debatten rund um Wirtschaftsthemen wird mir das seitdem immer wieder von der ÖVP vorgehalten. Mir war aber schnell bewusst, dass sich neben der Tätigkeit als Landesparteiobmann und Klubobmann einer zwei-Mann-Fraktion im Landtag die Position und Verantwortung als Geschäftsführer nicht ausgeht. Persönlich habe ich mich immer gewundert, wie der ehemalige Wirtschaftskammerpräsident Walser dieses Amt ausüben kann und nebenher noch Bürgermeister seiner Heimatgemeinde und Geschäftsführer seines Transportunternehmens sein kann“, so NEOS Klubobmann Dominik Oberhofer. Nach den jetzt bekannt gewordenen Anschuldigungen gegenüber Walser und seinem damit verbundenen Rücktritt ist die ÖVP um Schadenbegrenzung bemüht. „Ich bin schockiert darüber, wie die designierte WK-Präsidentin Thaler und Wirtschaftsbundobmann Hörl jetzt dem ‚System Walser‘ die Mauer machen und die Geschichte so erzählen, als wäre Walser bloß Opfer seiner vielen Ämter geworden. Es war einzig und alleine seine eigene Entscheidung, als Unternehmer aktiv zu bleiben, obwohl er den Top-Jobs, WK-Präsident, in der Tiroler Wirtschaft mit allen Privilegien wie dem hohen Gehalt, Spesen und Dienstwagen innehatte. Zusätzlich strich er so ganz nebenher als Bürgermeister ein drittes Einkommen aus Steuergeldern ein. Dass sich diese Mehrfachbelastung zeitlich nicht ausgehen kann, muss jedem klar gewesen sein. Das darf unmöglich eine Ausrede für die im Raum stehende Steuerhinterziehung sein. Immerhin war Walser der oberste Vertreter aller Unternehmer:innen in diesem Land. Der Auftrag an Barbara Thaler ist klar: Sie muss jetzt für Transparenz und Aufklärung sorgen“, sieht Oberhofer die neue WKO Superfunktionärin in Verantwortung. „Viele Fragen sind in Bezug auf Walser offen. Wann wusste wer Bescheid? Wie und wo hat er persönlich interveniert und kann ausgeschlossen werden, dass neben dem Imageschaden kein wirtschaftlicher Schaden für die Wirtschaftskammer entstanden ist?“, fordert Oberhofer rasche Aufklärung von Thaler und LH Mattle.