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NEOS wollen mit Dringlichkeitsantrag Kollaps verhindern: Kassenmedizin ist in Tirol längst Intensivpatient

Immer mehr Mediziner schlagen Alarm und warnen vor einem Kollaps der Kassenmedizin in Tirol. So auch Dr. Marc-André Leitgeb-Mayer, der sowohl eine Wahl-, als auch eine Kassenordination betreibt.

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„Marc-André, selbst NEOS Mitglied, kennt als Wahl- und Kassenarzt beide Seiten und ihn frustriert die Situation dermaßen, dass er sogar ein Buch geschrieben hat, um darauf aufmerksam zu machen. Eines wird immer deutlicher: Wir brauchen dringend bessere Rahmenbedingungen für Kassenärzt:innen. Landesrätin Hagele muss endlich handeln! Die Situation der Kassenärzt:innen in Tirol spitzt sich weiter zu. Viele Ordinationen stehen unter enormem Druck, der durch überbordende Bürokratie, unfaire Honorarsysteme und fehlende Unterstützung zusätzlich verschärft wird“, warnt NEOS Klubobfrau Birgit Obermüller. Vor allem die überbordende Bürokratie macht vielen zu schaffen. „Immer mehr Ärzt:innen kehren dem Kassensystem den Rücken, weil sie sich lieber der Medizin und den Patient:innen als dem Papierkram widmen“, so Obermüller.

Die NEOS bringen daher in der Landtagssitzung diese Woche einen Dringlichkeitsantrag ein, der die Landesregierung auffordert, rasch mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und den zuständigen Bundesstellen in Kontakt zu treten, um konkrete Verbesserungen zu erzielen. Ziel müsse sein, die Attraktivität der Arbeit als Kassenärzt:in wieder zu erhöhen und eine flächendeckende, qualitätsvolle medizinische Versorgung sicherzustellen.

„Die Kassenärzt:innen werden zusätzlich zur Arbeit mit den Patient:innen mit Bewilligungen, Formularen und Verwaltungspflichten überhäuft. Gleichzeitig fallen die Honorare viel geringer als jene von den Wahlärzt:innen“, kritisiert Obermüller. „Wenn sich dieser Trend fortsetzt, droht Tirol eine echte Versorgungskrise. Wir brauchen endlich weniger Bürokratie, faire Bezahlung und moderne Kassenverträge, die Qualität statt Quantität fördern.“ Neben dem Bürokratieabbau fordern die NEOS ein faires Honorarsystem, das auch wirtschaftlich tragfähig ist, zeitgemäße Kassenverträge, die Ärzt:innen nicht in den Wahlärztebereich drängen sowie bessere Ausbildungs- und Niederlassungsbedingungen, um junge Mediziner:innen für die Allgemeinmedizin zu gewinnen.

„Landesrätin Cornelia Hagele darf hier nicht länger zuschauen“, so Obermüller abschließend. „Sie muss jetzt aktiv werden und gemeinsam mit der ÖGK endlich Lösungen auf den Tisch legen. Sonst werden in Tirol bald noch mehr Kassenordinationen leer stehen – und das trifft am Ende die Patient:innen.“

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