Ständige finanzielle Turbulenzen fordern das Land
„Anfangs machte die UMIT vorrangig Schlagzeilen mit zu großzügig vergebenen Doktoraten. Dieses Problem bekam man zwar in den Griff, was sich jedoch unverändert durchzieht sind die finanziellen Turbulenzen und die laufend weiter steigenden Defizite“, weiß Oberhofer.
Schließlich habe das Land die in Händen der TILAK stehenden Minderheitsanteile an der UMIT übernommen, um dort das volle Sagen zu haben, erläutert der pinke Klubobmann: „Als auch das nicht den gewünschten Erfolg gezeigt hat, wurde die Universität Innsbruck mit ins Boot genommen. Wohl auch, um Mittelflüsse nicht mehr direkt an die UMIT leisten zu müssen, sondern Ressourcen eleganter über indirekte Wege einbringen zu können“, sieht Oberhofer eine Verschleierungstaktik des Landes. „Auch die Standorte in Landeck und Lienz bringen nicht den gewünschten Erfolg. In Lienz gibt es so gut wie keine Studierenden aber horrende Kosten und die meisten Landecker Kurse werden ohnehin im Raum Innsbruck angeboten“, meint Oberhofer.
Strukturelle Nachteile konnten nie beseitigt werden
Neben den finanziellen Turbulenzen steht die UMIT auch in einem direkten Wettbewerb mit dem Bildungs- und Wissenschaftsangebot Tirols. „Es gibt in Tirol eine international stark vernetzte, öffentliche Universität mit umfassenden Mitteln des Bundes ausgestattet und weitgehend ohne Zugangsbeschränkungen. Eine öffentliche Medizinische Universität die mit Ausnahme der dort vorhandenen Zugangsbeschränkungen ähnliche Rahmenbedingungen und damit verbundene Wettbewerbsvorteile besitzt und für ein klares, gesetzlich geschütztes Berufsfeld ausbildet. Ein stark nachgefragtes MCI sowie eine „Fachhochschule Gesundheit“ die ein Feld mit großem Wachstumspotenzial besetzt“, skizziert Oberhofer die Konkurrenzangebote.
Wozu hält sich das Land eine Privatuniversität UMIT?
„Der Markt hat die Frage, ob es diese Privatuniversität UMIT in Tirol braucht, schon längst beantwortet. Entweder wir verleiben die Leistungen der UMIT den etablierten und funktionierenden Einrichtungen ein oder es braucht ein komplett neues Konzept. Dem würden wir NEOS auch nicht negativ gegenüberstehen, es sollte dann aber in Richtung Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg gehen,“ so Oberhofer abschließend.