Shari Kuen, UNOS-Spitzenkandidatin für die Wirtschaftskammerwahlen, und Philipp Huber, UNOS-Kandidat und Unternehmer aus Imst, sehen großes Potenzial, aber auch erhebliche Herausforderungen für die Wirtschaft. „Die Wirtschaft leidet – wir befinden uns im dritten Jahr der Rezession. Dies ausschließlich auf die Konjunktur zu schieben, wäre zu einfach. Unternehmer:innen werden von Bürokratie und Regulierungen regelrecht erdrückt. Wir wollen, dass sich Wirtschaftstreibende in erster Linie wieder um ihr Unternehmen kümmern können, statt einen überbordenden Verwaltungsapparat bedienen zu müssen“, so die zweifache Mutter und Unternehmerin Kuen.
Leerstand: WKO muss aktiver Teil der Lösung sein
Während der Tourismus als einzige tragende Säule fungiert, kämpfen andere Branchen ums Überleben – ein Bild, das sich in zahlreichen Ortskernen Tirols zeigt: Leerstand über Leerstand. „Wenn Ortskerne veröden und Leerstände zunehmen, darf die WKO nicht tatenlos zusehen. Dass in diesem Bereich seitens der Wirtschaftskammer deutlich mehr möglich wäre als bisher, zeigt unser Nachbarbundesland Kärnten. Dort werden Pop-up-Stores aktiv gefördert. Dies hat nicht nur zur Belebung der Innenstädte beigetragen, sondern auch Jungunternehmer:innen die Möglichkeit gegeben, ihre Geschäftsideen unter realen Marktbedingungen zu testen. Auch das Projekt ‚Pop-up-Store Landeck‘ zeigt, wie ein aktiver Kampf gegen Leerstand aussehen kann. Denn von belebten Ortskernen profitieren alle Seiten: der Tourismus, die Bevölkerung und die lokale Wirtschaft“, so die Spitzenkandidatin.
Philipp Huber: Starke Stimme für die Region und die Digitalisierung
Der Imster Unternehmer Philipp Huber kandidiert für die UNOS in der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation. Als Betreiber einer der führenden Werbeagenturen Westtirols möchte er sein Know-how aktiv einbringen. „Es braucht eine starke Stimme für die Region Imst – besonders, wenn es um Digitalisierung und unternehmerische Unterstützung geht“, betont Huber.
Auch die Lehrlingsausbildung liegt ihm am Herzen. Er selbst hat zwei Lehren absolviert und bereits drei Lehrlinge ausgebildet. Doch die Situation in seiner Branche ist ernüchternd: „In Tirol gibt es kaum eine Möglichkeit, in diesem Bereich eine Lehre zu machen. Viele müssen für die Berufsschule nach Linz oder Wien pendeln, weil hier nicht einmal eine Klasse zusammenkommt.“ Huber sieht die duale Ausbildung als ein bewährtes Modell, das auch in seiner Branche gestärkt werden muss.
In der Fachgruppe sieht er aktuell wenige unternehmensrelevante Themen behandelt. „Es braucht eine Kammer, die wirklich für Unternehmer:innen da ist – nicht nur eine Verwaltungseinheit.“ Seine Vision: Digitalisierung und Ausbildung in der Region vorantreiben, damit Tiroler Unternehmen nicht ins Hintertreffen geraten.
„Wir wollen die WKO von innen heraus reformieren!“
Für Kuen ist klar: „Positive Veränderung kann nur von innen heraus geschehen.“ Die Wirtschaftskammerfraktion der NEOS, die UNOS, kandidiert mit 67 Unternehmer:innen in 21 Fachgruppen – deutlich mehr als bei der letzten Wahl. „Die WKO muss wieder eine echte Interessensvertretung werden, die nicht nur Bürokratie verwaltet, sondern Wirtschaftstreibende aktiv unterstützt“, so Kuen abschließend.