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NEOS und UNOS bei Pressekonferenz: Ohne Kinderbetreuung bleiben Frauen auch in der Selbstständigkeit benachteiligt!

„Der Servicegedanke der Wirtschaftskammer rückt immer weiter in den Hintergrund. Anstatt sich um die Sorgen und Anliegen den Unternehmer:innen zu kümmern, verschwendet die Kammer die Zwangsbeiträge der Mitglieder für Marketing und Klientelpolitik. Das wollen mein Team und ich nicht länger hinnehmen“, erläutert UNOS Spitzenkandidatin Shari Kuen ihre Beweggründe für die Kandidatur bei der kommenden Wirtschaftskammerwahl.

Ein besonderes Anliegen ist Kuen die Rolle der Frauen im Unternehmertum. Ein großer Punkt dabei spielt der Ausbau der Kinderbetreuung: „Gerade die Wirtschaft braucht händeringend den flächendeckenden Ausbau der ganztägigen Kinderbetreuung. Aber es geht nicht nur darum, dass Frauen als Arbeitnehmerinnen am Arbeitsmarkt reüssieren können, sondern auch, damit Frauen und vor allem Mütter, leichter als Unternehmerinnen tätig werden können. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie nach der Schwangerschaft ein Unternehmen gründen wollen oder wieder voll in die Selbstständigkeit einsteigen wollen. Die Wirtschaftskammer hat genug Ressourcen, sowohl finanzielle als auch personelle, um Frauen besser zu unterstützen.“

Unterstützung für ihre Forderungen erhält Kuen von NEOS Klubobfrau Birgit Obermüller: „Frauen sind heutzutage immer besser ausgebildet, aber nach der Schwangerschaft verschwinden viele aus Top-Positionen. Das ist leider auch heutzutage noch immer Realität. Ohne einen verständnisvollen Mann und einem großen Netzwerk gelingt die Kinderbetreuung immer noch nicht. Mütter trauen sich einen Unternehmensgründung nicht mehr zu.“ Auch für Obermüller ist klar, dass sich dieses Problem nur mit dem massiven Ausbau der Kinderbetreuung lösen lassen. „Die ÖVP hat jahrzehntelang den Ausbau verschlafen bzw. war er einfach nicht in ihrem ideologischen Sinne. Kurz vor der Landtagswahl konnte aber auch sie die Zeichen der Zeit nicht mehr ignorieren und schwenkte um. Die immer schon schwarz geführte Wirtschaftskammer fordert ebenfalls seit Jahren einen Ausbau der Kinderbetreuung, um den Fachkräftemangel entgegenzuwirken und auch mehr Frauen ins Unternehmertum zu bringen. Gemacht wurde auf landespolitischer Ebene trotzdem nichts“, kritisiert Obermüller. Auch im Bezirk Kufstein hinkt man dem Ausbau immer noch hinterher. „Kufstein hatte beispielsweise jahrzehntelang die teuerste Kinderkrippe in ganz Tirol, das haben wir durch eine interne Erhebung in Erfahrung bringen können. Die hohen Kosten und das mangelnde Angebot hindern viele Frauen daran, selbst ein Unternehmer zu gründen. Wohin dieser Mangel an Selbstständigen führt, kann man in Kufstein an dem grassierenden Leerstand in der Innenstadt bereits sehen. Immer mehr kleine Unternehmen sperren zu, die wirtschaftliche Lage wird immer prekärer. Wenn man dann auch noch Frauen bzw. Mütter durch schwierige Rahmenbedingungen daran hindert zu gründen, muss man sich nicht wundern“, meint Obermüller, die auch Gemeinderätin in Kufstein ist. 

Neben dem flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung haben die UNOS konkrete Forderungen an die Wirtschaftskammer für mehr Frauen im Unternehmertum:

  • Kinderbetreuungsgeld für Unternehmerinnen – 500 Millionen EUR Rücklagen für Unternehmerinnen: 
    Elternteile, die bereits vor der Geburt eines Kindes selbstständig waren, sollen Anspruch auf ein angemessenes Kinderbetreuungsgeld haben. Für den Hochlauf dieses Systems können 500 Millionen Euro aus den rund zwei Milliarden genutzt werden, die die Wirtschaftskammer österreichweit derzeit als Rücklage ungenützt liegen lässt.
  • Höhere Absetzbeträge für Betreuungspflichten:
    Um jungen Paaren den Zugang zum Unternehmer:innentum zu erleichtern, braucht es bessere steuerliche Regelungen für Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind bzw. für alleinerziehende Unternehmer:innen. Für diese Personengruppen soll der steuerliche Absetzbetrag für Kinderbetreuung von derzeit 2.300 Euro pro Jahr auf 12.000 Euro angehoben, die Altersgrenze der Kinder von derzeit zehn auf fünfzehn Jahre erhöht werden. 
  •  Kinderbetreuungsgeld für Mandatarinnen:
    Nach wie vor sind Frauen in vielen Gremien und Interessensvertretungen unterrepräsentiert. Damit Familie und Engagement für die Interessen der Unternehmer:innen besser vereinbar werden, muss es für Mandatar:innen mit betreuungspflichtigen Kindern eine Aufwandsentschädigung für Sitzungsteilnahmen geben.

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