„Wolfsrisse passieren in immer kürzeren Abständen und die Landesregierung bietet nur tatenlose Beschwichtigungen, die niemandem helfen“, ist NEOS-Landtagsabgeordneter Andreas Leitgeb erzürnt. Die fatale Konsequenz daraus ist, dass die Bauern ihre Tiere von der Alm holen, weil seitens der Landesregierung Lösungsvorschläge auch nicht annähernd geboten werden. Es ist bereits 5 nach 12, der vorherrschende Status Quo war absehbar und was jetzt geschieht ist reine Symptombekämpfung. Damit verschaffen sich ÖVP und GRÜNE Zeit und verschieben die Problematik ins nächste Jahr. Die Lösung der Problematik, ein idealerweise auf europäischer Ebene funktionierendes Wolfsmanagement rückt damit in noch weiterer Ferne, so der NEOS Landtagsabgeordnete.
"Der Wolf, der in Österreich bereits ausgerottet war, ist zurück, das ist eine Tatsache," führt LA Andreas Leitgeb aus. Darüber sollte man sachlich diskutieren, die Politik habe zu lange zugewartet, bis sie das Thema Wolf aufgegriffen hat. Er vermisst zudem eine brauchbare Datenbasis, daher sollte das Wolfs-Monitoring forciert werden. Die Rückkehr des Wolfs stellt ein natürliches Phänomen dar, das ein vernünftiges Management braucht. Ein solches besteht, aufbauend auf den Erfahrungen anderer Länder, aus Nachweisen und Fakten. Dies sei Grundlage, um eine Entnahme von Problemwölfen nach den gesetzlichen Vorgaben zu ermöglichen, denn „Nicht Lösungen“ und lange gerichtliche Verzögerungen führen zu noch mehr Unsicherheit und Frust aller Beteiligten, fordert LA Leitgeb.
Auch SPÖ und FPÖ entdecken die Tiroler Almen
Offensichtlich haben sich nach der Forderung von LH Platter (ÖVP), den Schutzstatus des Wolfes senken zu wollen, nun auch die Tiroler Klubobleute Dornauer (SPÖ) und Abwerzger (FPÖ) mit ihren Forderungen nach Abschuss und Senkung des Schutzstatus zumindest medial “auf die Almen“ getraut. Letzteres hätten sie zum NEOS Antrag vom Juli-Landtag deutlicher unter Beweis stellen können.
KO Dornauer kennt offenbar die Parteilinie nicht, soll man doch die „Sorgen der Landwirtschaft ernst nehmen, aber "die Kirche im Dorf lassen" so die SPÖ im NR. In Österreich seien Menschen durch Kühe getötet worden, aber noch niemand durch einen Wolf, man solle die Diskussion daher anhand von Fakten führen, so die SPÖ. Auch kenne Dornauer den Antrag des eigenen Landtagsklubs aus dem Jahr 2017 nicht, in dem der Abschuss von Wölfen kein Ersatz für Herdenschutzmaßnahmen sein könne. Der Abschuss müsse stets das letzte Mittel sein und fachlichen Kriterien eines Wolfsmanagements folgen, so der SPÖ Antrag. Wenn Dornauer „die Tiroler Bauern und ihre Tiere komplett allein gelassen sieht“, dann hätte er den NEOS Antrag auf Informationskampagne vom Juli-Landtag unterstützten sollen, sieht LA Leitgeb dessen Scheinheiligkeit in Reinkultur.
Für die FPÖ im NR seien einzelne Abschüsse hinnehmbar und eine Naturromantik, die eine Rückkehr des Wolfs begrüße und die Gefahren ignoriere, abzulehnen. Laut NR Hauser stoßen viele Maßnahmen, wie Herdenschutzhunde an praktische und rechtliche Grenzen, solange diese Probleme nicht gelöst sind, führe an Entnahmen einzelner Wölfe kein Weg vorbei. KO Abwerzger als Jurist wird wissen, dass nur der umgekehrte Weg zur möglichen Senkung des Schutzstatus möglich sein wird. Wenn er fordert, es dürfen nicht wieder Monate vergehen, dann hätte auch er sich im vergangenen Juli-Landtag engagierter zu diesem Thema und dem NEOS Antrag einbringen können, erkennt LA Leitgeb dessen populistische Ankündigung eines eigenen Antrages im Tiroler Landtag abschließend.