Am Wochenende fand nach 29 Jahren zum letzten Mal der Almabtrieb in Kufstein statt. Mit Grund sind die hohen Tourismusabgaben, die die Bauern für ihre – teilweise laut Naturschutzbescheid sogar im Vermietungsverbot befindlichen – Alm- und Nebengebäude leisten müssen. Da müsste es in Tirol längst einen Aufschrei geben, so Oberhofer: „Selbst der Österreichische Bauernbund-Präsident ortet mittlerweile in Tirol gravierende Missstände in der Finanzierung des Tourismus und denkt sogar den Schritt zum Verwaltungsgerichtshof an“, weiß Oberhofer: „Es ist allerhöchste Zeit, dass sich die Schwarz-Grüne Landesregierung mit der Problematik auseinander setzt.“
Unterstützt sieht sich Oberhofer aber nicht nur seitens der Landwirtschaft: „Selbst die Spitzen der Wirtschaftswissenschaften wie beispielsweise Prof. Dr. Karl Socher sehen die Tourismusabgabe als ein ‚überholtes Modell‘ an und pochen auf Neuerungen.“
Der pinke Klubobmann fordert: „Schluss mit Klientelpolitik! Hier wird ein System aufrechterhalten, das absolut nicht mehr zeitgemäß ist. Es ist ungerecht und wettbewerbsverzerrend. Die verpflichtenden Tourismusbeiträge für alle Unternehmen müssen weg!“ Damit würde man die regionale Wirtschaft um mehr als 128 Millionen Euro jährlich entlasten, rechnet Dominik Oberhofer vor und verlangt ein Umdenken in der Tiroler Wirtschaftspolitik: „Wir haben es hier mit Gesetzen aus den 1960er und 1970er Jahren zu tun, seitdem hat sich der Tourismus in Tirol massiv verändert. Dieser Veränderung muss Rechnung getragen werden, die Strukturen gehören angepasst!“
Die Tiroler NEOS werden noch im Herbst ihre Tourismusstrategie präsentieren und in den kommenden Monaten massiv auf die Missstände hinweisen: „Eines kann ich versichern: Es geht uns nicht um Wahlkampf-Rhetorik, sondern um das Land und die Tiroler Wirtschaft. Unser Konzept ist eines mit Hausverstand, das den Tourismus dort stärkt, wo er für Tirol relevant ist“, schließt Oberhofer.