„Von mehr als 52.000 Tiroler Pflichtschüler_innen haben nicht mal 1 % das Angebot der Tiroler Sommerschulwochen in Anspruch genommen“, bilanziert NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer: „Ziel für die Zukunft muss sein, dass künftig auch die Schüler_innen mit dem Angebot erreicht werden, die es brauchen! Da kann die Idee noch so gut sein, die Umsetzung und der „Tiroler Weg“ der Implementierung waren äußerst fragwürdig: Man hat in Schnell-schnell-Manier etwas zusammengezimmert – unkoordiniert, unorganisiert und viel zu kurzfristig.“
Der NEOS-Bildungssprecher bringt es auf den Punkt: „Jetzt ist der Zeitpunkt da, an dem Landesrätin Palfrader die „Tiroler Sommerschulwochen“ evaluieren, die Probleme ausmerzen und das Konzept so aufbereiten muss, dass es für die Zukunft klar, verbindlich und erfolgreich weitergeführt werden kann! Derartigen Dilettantismus darf es nicht mehr geben!“
NEOS formulieren konkrete Kritikpunkte
„Das zugegeben gute pädagogische Konzept war schlicht in diesem kurzen Zeitfenster unmöglich umsetzbar, die Sommerschulwochen haben rein auf Freiwilligkeit aufgebaut, es gab viel zu wenig ausgebildetes Fachpersonal und viel zu wenig Standorte“, erklärt Oberhofer.
Obwohl die NEOS bereits im April ein entsprechendes Konzept im Landtag präsentiert hatten, habe Landesrätin Palfrader viel Zeit verstreichen lassen und sodann die Tiroler Sommerschulwochen „sehr kurzfristig aus dem Boden gestampft“, kritisiert Dominik Oberhofer. Doch genau das sei das Problem: „Wir müssen einerseits die Schulerhalter, sprich die Gemeinden, in die Verantwortung nehmen, damit die Tiroler Sommerschulwochen 2021 tatsächlich flächendeckend in Tirol umgesetzt werden können. Andererseits braucht es deutlich mehr qualifizierte pädagogische Mitarbeiter_innen – denn das Verhältnis zwischen Lehramtsstudierenden, die den Großteil der Arbeit übernommen hatten, und ausgebildeten Pädagog_innen war absolut inakzeptabel.“
Schluss mit Betreuungs-Chaos in den Ferien!
„In Tirol haben wir es mit einem unübersichtlichen Dickicht an Ferienbetreuungsmöglichkeiten zu tun“, so der pinke Bildungssprecher: „Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Erziehungsberechtigte sind mit einem Misch-Masch an Halbtags- und Ganztagsbetreuung sowie Lern- oder Freizeitprogrammen konfrontiert.“ In Innsbruck etwa würde die Ganztags-Freizeitbetreuung im Sommer im krassen Gegensatz zur Österreichweiten vormittäglichen „Faßmannschule“ stehen, bei der es rein um Deutsch-Förderung geht, kritisiert Oberhofer: „Nicht nur, dass Eltern Planungssicherheit brauchen, es sind vor allem auch die Schüler_innen, die beste Chancen verdienen. Eine Verschränkung von Lernen und Freizeit führt erwiesenermaßen zu effektiveren Bildungsergebnissen!“
Die NEOS werden dazu im Oktober-Landtag einen entsprechenden Antrag einbringen und die Landesrätin in die Pflicht nehmen: „Unsere Forderung ist klar: Machen wir die Tiroler Sommerschulwochen zum Erfolgskonzept: Einheitlich, flächendeckend und im verschränkten Ganztagsunterricht, um Freizeit und Lernen in Zukunft ideal zu verbinden!“ (ER)
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