NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre ist derzeit auf Bildungstour durch ganz Österreich. Am Freitag machte sie sich gemeinsam mit Landtagsabgeordneter Birgit Obermüller ein Bild über die Tiroler Bildungseinrichtungen. „Die Herausforderungen in der Bildung sind in ganz Österreich gleich. Lehrkräfte und Direktorinnen und Direktoren kämpfen mit überbordender Bürokratie und wünschen sich ausreichend Support-Personal“, resümiert Künsberg Sarre.
Eines steht für die beiden Bildungsexpertinnen nach den Gesprächen mit dem Lehrpersonal fest: „Es ist höchst an der Zeit, die Schule als Arbeitsplatz attraktiv zu machen“, sagt Künsberg Sarre. „Das ist sie derzeit nicht. Gerade in ÖVP-geführten Ländern wie Vorarlberg und Tirol arbeitet fast die Hälfte der Lehrinnen und Lehrer trotz Lehrkräftemangels nur Teilzeit. Dass Bildungsminister Polaschek außer Mitarbeitergesprächen an den Schulen keinerlei Maßnahmen plant, um Teilzeitbeschäftigte für mehr Stunden zu gewinnen, zeigt die Ideenlosigkeit des Ministers. Es braucht bessere Arbeitsbedingungen, moderne Arbeitsplätze und viel weniger Bürokratie, um diesen wichtigen Hebel gegen den Lehrkräftemangel endlich in Bewegung zu setzen. Unsere Vorschläge dazu liegen längst auf dem Tisch – Polaschek ist dringend gefordert, Meter zu machen und sie umzusetzen. Zu glauben, dass die Verkürzung der Lehramtsausbildung allein reicht, um den Lehrberuf attraktiver zu machen, ist naiv.“
Im Rahmen der Tour besuchten Künsberg Sarre und Obermüller auch die Sonderschule in Zams. Nach dem Gespräch mit dem Direktor sahen sich beide NEOS-Politikerinnen einmal mehr bestätigt, „dass in der Ausbildung derzeit viel zu wenig Wert auf Inklusion gelegt wird. Das ist aber notwendig, damit Kinder mit Behinderungen bestens gefördert werden können“, sagt Obermüller. Künsberg Sarre: „In der neuen Lehrerausbildung sind zwar neue Inklusionsmodule an den Pädagogischen Hochschulen vorgesehen, es ist aber fraglich, ob das ausreicht.“
Generell erwarten sich Künsberg Sarre und Obermüller, dass die Bildungsverantwortlichen in Bund und Ländern endlich aktiv werden und die notwendigen Schritte setzen, „damit Schule ein Ort wird, wo Kinder gerne lernen und Lehrerinnen und Lehrer gerne arbeiten".