In diesen Wochen stellen alle Schulen ihre Anträge für den Bedarf an Schulassistenz im kommenden Schuljahr. „Es gibt grundsätzlich klare Richtlinien, welche Schüler:innen Anspruch darauf haben. Am Ende können dann doch noch die Gemeinden als Schulerhalter darüber entscheiden, ob sie diese Anträge genehmigen oder nicht. Da erleben Eltern und Schulleiter:innen jedes Jahr Unglaubliches. Eltern werden häufig zu Bittstellern, und Schulen wird teilweise die pädagogische Kompetenz abgesprochen“, berichtet LA Birgit Obermüller aus der schulischen Praxis.
Die pinke Landtagsabgeordnete beruft sich auf einen Bericht in der heutigen Ausgabe der Tiroler Tageszeitung (Lokalteil). „Am Beispiel Kirchbichl wird außerdem ersichtlich, dass es tirolweit auch noch immer unterschiedliche Anstellungsverhältnisse gibt“, zeigt Obermüller auf. Nicht überall haben Schulassistenzkräfte einen Ganzjahresvertrag. Gemeinden, die eine Kooperation mit GemNova eingegangen sind, bekommen die Mitarbeiter:innen aus dem Bildungspool zur Verfügung gestellt. Andere Gemeinden stellen Schulassistenzkräfte selbst ein, und daher gibt es unterschiedliche Rahmenbedingungen. „Es ist sehr bedauerlich, dass das Land Tirol nach dem finanziellen Desaster rund um GemNova noch immer nicht bereit ist, Schulassistenzkräfte sowie Freizeitpädagog:innen beim Land anzusiedeln, damit diese beiden Berufsgruppen endlich mehr Anerkennung bekommen und gleiche Rahmenbedingungen in ganz Tirol. Es müsste doch angekommen sein, dass auch ihre Arbeit systemrelevant ist“, wundert sich Obermüller und stellt abschließend klar: „Kinder aus ärmeren Gemeinden dürfen keine Nachteile haben. Es geht um ihre Förderung und um Chancengerechtigkeit.“