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Die Doppelrolle der Bundesforste als Waldbesitzer und Jagdausübungsberechtigte führt die Situation im Wald ad absurdum!

KO Birgit Obermüller berichtet von einem regen Austausch mit der Tiroler Jägerschaft und Besitzern von Eigenjagden, seit sie auf das Thema von zu leichtfertig vergebenen Abschussplänen von Seiten der Behörden und dem fehlenden Zusammenspiel von Forst und Jagd in der Kronen Zeitung aufmerksam gemacht hatte.

„Das kann der Gesetzgeber nicht so gewollt haben!“, schrieb ihr kürzlich ein Jagdexperte anlässlich der medialen Berichte über das derzeit stattfindende Niedermetzeln von Wild in den Tiroler Wäldern gemäß § 52 TJG. Von einem regelrechten „Krieg zwischen Forst und Jagd“ sprechen wiederum langjährige Waldaufseher und Jäger, die ein ganzes Berufsleben lang im Wald verbracht hatten.

„Derzeit diktieren forstliche Interessen die Jagdpolitik und dagegen läuft die Tiroler Jägerschaft Sturm und das ist gut so. Besonders augenscheinlich wird das Missverhältnis zwischen Forst und Jagd bei den Österreichischen Bundesforsten, die sich in einer paradoxen Doppelrolle wiederfinden. Sie sind zugleich Waldbesitzer und Jagdausübungsberechtigte. Damit wird das System ad absurdum geführt. Als großer Waldeigentümer haben die Bundesforste ein berechtigtes Interesse daran, die Aufforstungen vor Verbiss zu schützen. Zeitgleich wird der dort vergebene Jagdabschuss wirtschaftlich verwertet“, so Obermüller. 

Die pinke Klubobfrau weist darauf hin, dass auch kleinere Waldbesitzer beispielsweise aufgrund großflächiger Sturmschäden Aufforstungsmaßnahmen durchführen, den Wildverbiss melden und auf diese Weise innerhalb der gesetzlichen Möglichkeiten zugewiesene Abschüsse signifikant erhöhen könnten. „Das tun sie aber nicht! Sie stellen ohnehin schon einen dramatischen Rückgang des Wildbestandes fest, da sich ihre Jagdgebiete meist in der Nachbarschaft von Wäldern befinden, die von den Bundesforsten bewirtschaftet werden und wo jedes Stück Wild Gefahr läuft, erlegt zu werden. Selbstverständlich hat diese Jagdpraxis Auswirkungen auf alle kleinen Jagdgebiete! Die Wildbestände werden über mehrere Jahre, wenn nicht dauerhaft minimiert!“, spricht Obermüller die Befürchtung der Jägerschaft aus.

„Die Bundesforste wollen logischerweise gewinnorientiert arbeiten. Doch sollten sie sich nicht nur an Finanzkennzahlen, sondern auch an den sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Tätigkeiten orientieren. Dieser Anspruch ist zumindest auf ihrer Homepage festgeschrieben. Derzeit steht ihr Handeln jedoch diametral zu den Leitsprüchen auf ihrer Internetplattform.“, stellt Obermüller fest und fordert abschließend: „Der dramatische Rückgang des Wildes aufgrund der § 52 Abschüsse muss endlich ernst genommen und das Gesetz sofort geändert werden! Für die Probleme im Wald ist nicht nur das Wild verantwortlich, sondern auch eine verfehlte Waldpolitik der letzten Jahrzehnte. Die Zukunft muss eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Forst und Jagd sein mit einer ökologisch verträglichen Abschusspolitik.“

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