„Tirols Schulen werden – je nach Größe – sogenannte ‚Schulleiterentlastungsstunden‘ zugeteilt. Davon profitieren auch Schulen, die bereits eine administrative Assistenzkraft eingestellt haben. Das bedeutet, dass eine Lehrperson 1 bis 4 Stunden weniger unterrichtet und dafür den Schulleiter oder die Schulleiterin in administrativen Aufgaben unterstützt. Außerdem gibt es in jeder Schule einen IT-Betreuer oder IT-Betreuerin, der oder die für die IT-Infrastruktur zuständig ist. Das heißt, diese Person wartet und betreut Schulserver, Computer, Laptops, Tablets, Drucker und Netzwerke, ebenso die WLAN-Infrastruktur und Internetzugänge. Diese IT-Betreuer:innen sind Lehrpersonen, die vom Unterricht teilweise oder zur Gänze freigestellt sind, um diese Aufgaben zu erledigen. In vielen Fällen haben sie keine zusätzliche technische Ausbildung oder werden erst im Laufe ihrer Tätigkeit nachgeschult. Schulen leiden in vielen Fällen darunter, dass sie keine professionelle Betreuung ihrer IT-Infrastruktur zur Verfügung haben. So kam es auch schon vor, dass Schüler:innen Tablets mit nach Hause brachten, die über keine Firewalls verfügten. Die Kinder hatten Zugriff auf unerwünschte Internetseiten, Spiele oder Videos.
In Zeiten eines Lehrermangels ist es legitim, darüber nachzudenken, dass hier genannte Tätigkeiten von Assistenzpersonal ausgeführt werden, welches keine pädagogische Ausbildung hat. Es erscheint wesentlich sinnvoller, IT-Kompetenz zuzukaufen, als eine Quereinsteigerin im ersten Semester bereits als Klassenlehrerin einzusetzen. Der Lehrermangel wird nach wie vor kleingeredet und die Schulleiter:innen dürfen diesen nach außen hin nicht kommunizieren.
Aus unserer Forderung nach mehr Assistenzpersonal in diesen Bereichen gewisse Zentralisierungstendenzen herauszulesen, ist sehr weit hergeholt und nicht nachvollziehbar. Es ist ein Lösungsansatz, dem Lehrermangel entgegenzuwirken und unseren Kindern einen qualitätsvollen Unterricht zu ermöglichen.“