Durch das antiquierte Modell des „Sprengelzwanges“ würden Wahlmöglichkeit und Chancen frei über den Bildungsweg zu entscheiden, genommen. „Es kann nicht sein, dass 2020 noch immer die Postleitzahlen oder die Bürgermeister_innen über die Zukunft der Kinder entscheiden“, so Oberhofer.
Die fehlenden Möglichkeiten bei der Wahl des Schulstandortes würden auch mit den modernen Lebensbedingungen unserer Familien korrelieren: „Die Wahl des Schulbesuchs ist noch immer an den Wohnsitz gebunden und nimmt keinerlei Rücksicht darauf, wo - tagsüber - der Lebensmittelpunkt der Familie ist“, zeigt der pinke Bildungssprecher ein weiteres Problem auf: „Die freie Entfaltung der Talente unserer Schüler_innen kann so nicht funktionieren.“
Die NEOS fordern daher dieses Relikt aus einer Zeit völlig anderen Bildungsverständnisses unverzüglich zu beseitigen: „Eltern und Schüler_innen müssen die Auswahl der Schulen nach den Talenten der Kinder und Jugendlichen, praktischen Überlegungen und - immer an erster Stelle - orientiert am Kindeswohl treffen können“, begründet Dominik Oberhofer die Intention. Damit einhergehen müsste natürlich ein anderes Finanzierungskonzept, was die NEOS bereits auf Bundes- und Landesebene gefordert hatten: „Schulen, die Kinder aus bildungsfernen Familien oder mit Migrationshintergrund besuchen, müssen auch finanziell besser gefördert werden. Es gibt Brennpunktschulen und wir müssen dafür sorgen, dass diese gut finanziert sind und mehr Möglichkeiten zur potentiellen Schulentwicklung haben.“
Es habe sich vor allem in der Schwerpunktgestaltung an Schulen in den vergangenen Jahren einiges weiterentwickelt, so der NEOS-Klubchef: „Doch trotz des bestehenden Angebots wird die freie Wahl durch das Verharren in veralteten Verwaltungsstrukturen verhindert. Das Argument, man müsse die Schulen erst wettbewerbsfähig machen, wollen die NEOS dabei nicht gelten lassen: „So wird doch durch die Abschaffung des Sprengelzwangs Wettbewerb erst ermöglicht“, erklärt Dominik Oberhofer: „Schon jetzt haben wir in Tirol zum Großteil durchwegs konkurrenzfähige Volksschulen mit besten pädagogischen Konzepten. Eine Auflösung des Sprengelzwangs könnte hier sogar Anreiz für Volksschulen sein, noch mehr an sich zu arbeiten und noch mehr Motivation bieten, unsere jungen Talente zu fördern.“ Für die Schulen wäre dies „ein großer Schritt in Richtung Schulautonomie, was letztlich essenziell ist, um Schulentwicklung anzukurbeln“, so Oberhofer abschließend.