Die Pinken hatten dazu auch eine Petition ins Leben gerufen, welche von knapp 11.000 Menschen unterstützt wurde. „Die jetzt präsentierte Lösung von Bürgermeister Willi, nämlich die gesamte Promenade um 20 cm abzugraben, um die nötige Höhe der Mauer herzustellen, ist nichts mehr als ein Wahlkampfschmäh, um kurzfristig seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Es sind immer noch viele Fragen offen und kein Mensch weiß, ob das Funktionieren wird oder nicht. Aber den Grünen langt das allemal, um zumindest bis zur Wahl so zu tun, als hätte man eine Lösung für das selbst geschaffene Problem. Da spielen wir nicht mit!“, erläutert Seidl ihre Entscheidung, dem Antrag bei der heutigen Gemeinderatssitzung nicht zuzustimmen. „Es liegt bisher nicht einmal eine Genehmigung für das Vorhaben vor und die Kosten von 400.000 Euro sind nichts anderes als eine grobe Schätzung. Jeder und jede, die die Kosteneinschätzung der Stadtpolitik bei Bauprojekte kennt, weiß, dass da am Ende mindestens das doppelte unterm Strich rauskommt. Es ist auch nicht geklärt, was mit den Bäumen an der Promenade passiert, wenn diese abgegraben wird und dadurch die Wurzeln beschädigt werden. Müssen die dann gefällt und neu gesetzt werden?“, so Seidl weiter. Lukas Schobesberger, Listenplatz zwei und Mit-Initiator der „Sonnendeck-Petition“, ergänzt: „Außerdem beinhaltet dieser Vorschlag nicht den kompletten Verzicht auf ein Geländer auf der Mauer. 25 Meter davon sind immer noch an der Stelle notwendig, an denen eine Absenkung technisch nicht möglich ist. Genau an dieser Stelle befindet sich eine der beliebtesten Aufenthaltsorte am gesamten Areal. Das kann es nicht sein!“
NEOS wollen ernsthafte Diskussion statt erneuten Pfuschs
„Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird auch die Mauer auf der Nord-Seite sanierungsbedürftig. Dann stehen wir dort vor demselben Problem. Was dann? Senken wir dort auch die Promenade ab oder bauen wir ein Gitter? Wir möchten, dass alle möglichen Optionen für diesen so wichtigen Freiraum ernsthaft geprüft werden und nicht wieder irgendein Pfusch rauskommt“, so Seidl. Dass für die Mauer an sich einzig das Land zuständig ist und nicht die Stadt, lässt Seidl als Ausrede nicht gelten. „Da wird man sich wohl noch einmal mit dem Land zusammensetzen und gemeinsam eine Lösung finden müssen, auch was den Hochwasserschutz betrifft. Genau dafür wurden die Verantwortlichen gewählt! Als dieses unsägliche Gitter geplant wurde, saßen auch alle Beteiligten an einem Tisch und haben dieses Vorgehen als geeignet betrachtet. Wenn dem Bürgermeister das Sonnendeck wirklich ein Anliegen ist, dann muss er sich die Zeit für die beste Lösung nehmen und nicht für die, die er am schnellsten verkaufen kann. Dass er die Zeit seit Herbst nicht für Verhandlungen mit dem Land genutzt hat, zeigt uns aber, dass sein Interesse an einer echten Lösung wohl nicht wirklich ernst zu nehmen war“, möchte Bürgermeisterkandidatin Seidl Georg Willi nicht aus der Verantwortung lassen.