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 NEOS wollen dem jährlichen Kampf um einen Gymnasium-Platz ein Ende setzen: „Der Druck auf die Kinder ist verantwortungslos!“

In Innsbruck bekommen 101 Kinder keinen Platz im Gymnasium, im restlichen Tirol sind weitere 57 Kinder davon betroffen. Für NEOS-Bürgermeisterkandidatin Julia Seidl ist das ein unhaltbarer Zustand und sie drängt in Innsbruck auf eine Pilotregion für die Gemeinsame Schule. Unterstützung bekommt sie von GRin Dagmar Klingler-Newesely und LA Birgit Obermüller, die im Landtag bereits einen entsprechenden Antrag dazu eingebracht hat.

„In keinem anderen OECD-Land müssen sich die Kinder so früh für einen Bildungsweg entscheiden. Wenn falsche Bildungswege eingeschlagen werden, sind diese häufig nicht mehr korrigierbar. In einer Gemeinsamen Schule nach unseren Vorstellungen haben Kinder noch bis 14 Jahre Zeit, individuelle Talente zu entdecken“, zählt NEOS-Bildungssprecherin Obermüller noch einmal Gründe auf, warum eine Gemeinsame Schule endlich realisiert werden sollte.

GRin und Schulleiterin Klingler-Newesely ist es wichtig, auch den gesellschaftlichen und inklusiven Aspekt im Fokus zu behalten: „Gerade in einer Stadt braucht es die Gemeinsame Schule für die ausgewogene soziale Entfaltung der Kinder, damit unsere Gesellschaft stabil wird. Miteinander auszukommen und umzugehen kann man schließlich nur lernen, wenn alle dabei sind.“

Für Bürgermeisterkandidatin Seidl steht fest, dass in Innsbruck die Gemeinsame Schule als erstes und möglichst bald eingeführt werden muss: „Ich möchte den Kindern nicht mehr zumuten wollen, dass sie einem so starken Druck ausgesetzt werden. Wir riskieren damit, dass die Kinder die Lust am Lernen verlieren und was das à la longue für unsere Gesellschaft bedeutet, können wir uns alle ausmalen!“

Paradigmenwechsel für unser Schulsystem

„Das Schulsystem in Finnland war vor vielen Jahren in der Sackgasse. Finnland hat einen Cut gemacht und das Schulsystem neu aufgestellt; u. a. wurde auch die Gemeinsame Schule eingeführt. Es schneidet nun bei den PISA-Tests immer besonders gut ab.

Wenn in allen Schulen wieder eine ausgewogene soziale Durchmischung der Schüler:innen vorherrscht, Schulen mit den erforderlichen Ressourcen ausgestattet sind und Lehrpersonen die richtigen Rahmenbedingungen vorfinden, werden wir auch wieder neue Lehrpersonen gewinnen können. Wenn das alles nicht passiert, wird sich der Lehrermangel manifestieren. Was das bedeutet, möchten wir uns nicht vorstellen müssen!“, sind sich die drei NEOS-Politikerinnen einig. „Nach der Gemeinsamen Schule hat jedes Kind immer noch die Möglichkeit, in ein Oberstufengymnasium zu wechseln, wenn es das möchte“, räumen die sie noch mit dem weitverbreiteten Missverständnis auf, NEOS würden die Gymnasien abschaffen und alle Kinder in ein Korsett stecken wollen. „Landesrätin Hagele versprach in der letzten Landtagssitzung eine Arbeitsgruppe zu gründen. Erfahrungsgemäß dauert so etwas viel zu lange. Ich fordere mehr Tempo zum Wohl der Innsbrucker Kinder!“, zeigt sich Bürgermeisterkandidatin Seidl ungeduldig.

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