NEOS Innsbruck fordern seit 2019 die Umsetzung eines Car-Sharing Angebots für die Stadt Innsbruck. „Mehrere Anträge sowie unzählige Gespräche blieben bisher erfolglos. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir ein Car-Sharing Angebot brauchen, weil es den Menschen die Chance gibt, auch ohne eigenes Auto den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend mobil zu sein. Wenn ein Sharing gut aufgesetzt ist, kann das die Anzahl an Stehzeugen im öffentlichen Raum langfristig reduzieren! Aus meiner Sicht führt an diesem zukunftsorientierten Mobilitätsangebot kein Weg vorbei“, ist NEOS-Gemeinderätin Julia Seidl überzeugt. Car-Sharing muss man als öffentliches Mobilitätsangebot betrachten und die Kosten dafür auch als Ausgaben für das allgemeine Mobilitätsangebot ausschildern.
Für Seidl steht fest: „International hinken wir bei diesem Thema als Stadt anderen Städten seit Jahren hinterher! Man darf nicht vergessen, dass die Akzeptanz und die Umstellungsbereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Ich habe in einem meiner ersten Anträge dazu das Modell von Bremen erwähnt, wo ein Sharing Auto seit über 10 Jahren angeboten wird und sich bis zu 16 unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer mittlerweile ein Sharing Auto teilen. Damit wurde die Anzahl der zugelassenen Pkws in der Stadt Bremen um 6.000 Pkws reduziert. In Innsbruck sehen wir das Gegenteil: Immer mehr Autos werden zugelassen, was den Druck auf verfügbare Parkflächen massiv erhöht und die Menschen frustriert.“ Die entsprechenden Anträge brachte Julia Seidl im März 2019 und im November 2019 ein. Es gilt, dazu endlich ein Projekt aufzusetzen, zu planen und rasch umzusetzen. Die Mühlen in Innsbruck mahlen leider unfassbar langsam“, so Seidl.
In der letzten Gemeinderatssitzung hat Stadträtin Schwarzl den Projektbericht zur Errichtung von Mobilitätshubs als Antwort auf den Antrag von Julia Seidl in die Kamera gehalten und gemeint: „Wir sind eh dran, das umzusetzen.“ Dieser Projektbericht war jedoch bis heute nicht im Stadtsenat. Für Julia Seidl ist das völlig unverständlich: „Wenn ich für dieses Projekt im kommenden Jahr ein Budget brauche und es langfristig in das Budget aufnehmen will, wäre es dringend an der Zeit ein so wichtiges Projekt endlich zu fixieren! Aber scheinbar haben die Grünen kein Interesse an einem modernen Mobilitätsangebot in der Stadt.“
Eine Antwort auf eine Anfragebeantwortung gab es im Frühjahr dieses Jahres – man ist an den Planungen dran. „Jetzt frage ich mich, wieso dauert in Innsbruck einfach alles viel länger, als es notwendig wäre?“, zeigt sich Seidl kritisch.
„Gehen wir die Mobilitätswende endlich an und bieten den Menschen diese wichtige Möglichkeit. Damit wir wieder mehr Flächen in der Stadt zur Verfügung haben, die wir sinnvoll nutzen können. Etwa um Bäume zu pflanzen, Rad- und Fußwege auszubauen oder Gastgärten zu erweitern. Die Stadt den Menschen und nicht den Stehzeugen“, fordert die pinke Gemeinderätin.