Als Beispiel legen die NEOS eine Visualisierung für die Museumstraße vor. „Die Museumstraße ist für mich ein gutes Beispiel, wie es genau nicht sein sollte. Ich bezeichne diese Straße als vergessenen Raum als lost-space. Denn diesem Raum hat man keine aktive, gestalterische Beachtung mehr geschenkt. Man hat ihn quasi ‚vergessen‘", argumentiert die Gemeinderätin der NEOS, „deshalb haben wir uns Gedanken gemacht, wie man die Museumstraße, unter den gegebenen Voraussetzung, schöner gestalten kann und haben ein Beispiel visualisiert.“
„Die Museumstraße ist eine reine Verkehrsachse für den ÖPNV und Radfahrer_innen geworden. Das ist schade, da sie eine der längsten, innerstädtischen Straßen ist. Von Flanierqualität sind wir weit entfernt, obwohl die Gehsteigbreite überdurchschnittlich ist und damit viel Gestaltung ermöglichen würde,“ beschreibt Seidl die Qualität der Museumstraße, „zudem gibt es gleich drei Anziehungspunkte, das Landesmuseum, den Sillpark und auf der anderen Seite den Franziskanerplatz. Die Voraussetzungen für eine Flanierstraße sind somit hoch! Es gibt überhaupt keinen Grund, die Museumstraße nicht zu attraktivieren!“
Flanierqualität schaffen - Grün und Sitzflächen
„Besonders ärgern mich die, großteils nicht mehr funktionstüchtigen, Lichtsäulen, welche die gesamte Straße säumen. Sie stehen ohne Funktion einfach im Raum herum. Entweder man entfernt die Säulen oder man nutzt sie. Wir haben uns entschieden dafür eine Nutzungsmöglichkeit, eine Verbesserung aufzuzeigen. Die Säulen würden sich perfekt eignen, um sie mit Rankgewächsen zu begrünen und rund herum Sitzbänke aufzustellen. Damit schlägt man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Zum einen gäbe es endlich etwas Grün in der Straße, das wäre sowohl für das Klima, Stichwort Hitze, als auch für‘s Auge gut. Und zum anderen gäbe es endlich genügend Sitzgelegenheiten! Für ältere Menschen und Familien sind Sitzgelegenheiten besonders wichtig. Die Aufwertung des öffentlichen Raumes trägt zu mehr Kundenfrequenz bei und erhöht die Attraktivität des Standortes. Das wiederum ist langfristig eine Maßnahme um Leerstand zu vermeiden und qualitativ hochwertige Geschäfte anzusiedeln,“ ist Seidl Julia überzeugt.
Mehr Straßenzüge die ein Upgrade notwendig hätten
„In Innsbruck gibt es einige Straßen, die endlich eine Aufwertung des öffentlichen, sozialen Raumes brauchen. Ein paar Beispiele: Anichstraße, Leopoldstraße - beginnend bereits im Süden der Maria-Theresien-Straße, Pradlerstraße, Innstraße, Maximilianstraße, Salurnerstraße. Deshalb fordern wir mit unserem GR-Antrag Attraktivierungs-Konzepte für diese Straßenzüge. Die Stadt hat diesbezüglich zu lange geschlafen und Corona hat als Brandbeschleuniger gewirkt, was den Leerstand angeht. Wir müssen endlich Geld in die Hand nehmen, um die Straßenräume attraktiv, modern und einladend zu gestalten. Auf lange Sicht ist das eine unumgängliche Maßnahme für die Standortsicherung der Innenstadt,“ ist Seidl Julia überzeugt, dass es dringend Maßnahmen braucht.
Foto: Jan Hetfleisch
Grafik: Illugra