„Viele politische Kräfte wollen die Jugendlichen aus der Stadt verdrängen“, mahnt NEOS-Gemeinderätin Julia Seidl. Beispiele dafür gibt es ausreichend: „Es gibt Anträge an den Gemeinderat, einen Fußballplatz wegen der Lärmbelästigung zu verlegen, oder einen weiteren für die Entsiegelung des Landhausplatzes. Aber wo sollen dann bitte die Skater hin?“, führt Seidl aus. Für die pinke Gemeinderätin liegt die Lösung in der Schaffung von mehr Angebot. „Wir müssen mehr Freiräume schaffen. Öffentliche Flächen und Plätze sind in Zukunft das Zentrum des urbanen Lebens. Mit einem großen Angebot, das im Stadtraum gut verteilt ist, kann entzerrt und damit auch Konflikte vermieden werden, speziell, wenn es um Lärmbelästigung geht“, ist Seidl überzeugt. „Der Job der Politik ist es, die Stadt aufzuwerten“, hält Seidl fest: „Im Westen der Stadt, beim Areal des Pulverturms könnte man einen lässigen Spielplatz machen.“
Stadt braucht auch Stadtleben
Der Zugang von Seidl ist klar: „Innsbruck darf nicht zur Schlafstadt verkommen! Ich sehe es dramatisch, wie versucht wird, das Aktive und das Leben, welches ja ein urbanes Zentrum ausmacht, zu verdrängen. Jugendliche haben ein Recht, den öffentlichen Raum zu nutzen.“ Für NEOS steht fest, dass eine Stadt auch ein Stadtleben braucht. „Menschen gehen in die Stadt, um andere Menschen zu treffen. Zu Konflikten kommt es nur, weil das Angebot viel zu klein ist. Wir müssen Angebote schaffen. Das beginnt bei Räumlichkeiten für Veranstaltungen, über Sportplätze bis zu Spielplätzen. Und wir müssen auch ein Angebot für Mädchen schaffen und auf deren Bedürfnisse Rücksicht nehmen“, erklärt Seidl. „Jedes Stadtteilfest war ein Erfolg. Basierend auf einem NEOS-Antrag werden diese vom Stadtmarketing koordiniert. Ich war bei vielen Stadtteilfesten und hier hat man gesehen, dass sich die Menschen gerne draußen aufhalten. Es zeigte aber auch, wie viele junge Menschen in Innsbruck“, erzählt Seidl.
Die NEOS-Gemeinderätin sieht die Installation eines Jugendbeirats (Anm. erfolgt in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag) als guten Anfang, mahnt aber, dass man die Verdrängung nicht fortschreiten lassen darf.