„Die Bauwirtschaft kann einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Diesem Umstand wurde in Tirol jedoch in den letzten Jahren viel zu wenig Bedeutung zugemessen. Der Holzbau ist prädestiniert für die Wiederverwendung! Die verbauten Platten, die Holzsteher, die Deckenkonstruktionen können zum Großteil beim Abtragen komplett wieder verwendet werden. Je nach Bauweise, können sogar ganze Häuser abgebaut und an anderen Orten wieder aufgebaut werden“, argumentiert Seidl Julia, „das ist bei Betonbaustoffen um einiges aufwendiger!“
„Leider hat es das Land Tirol bisher verabsäumt, diesem zusätzlichen Öko-Bonus von Holz Rechnung zu tragen! Holz ist nicht nur CO2 Speicher Nr. 1, sondern hat auch bei der Wiederverwertung die Nase vorn. Wenn man das Thema Kreislaufwirtschaft beim Bauen wirklich ernst nimmt, muss man den Holzbau forcieren“, fordert Seidl mehr Holzbau.
Dämmmaterial Styropor ist ein Klimakiller
„Durch die Auflagen, immer weniger Energie im laufenden Betrieb von Gebäuden zu verbrauchen, wird gedämmt was das Zeug hält! Das passiert überwiegend mit Styropor. Styropor verbraucht enorme Mengen an Erdöl und ist fast unmöglich wiederverwendbar. Die Klebstoffe, die Styropor mit dem Gebäude verbinden, machen ein komplettes Abtragen fast unmöglich. Wir produzieren unfassbare Mengen Sondermüll. Es braucht dringend alternative Anreize, auch in Tirol, um mehr ökologische Dämmstoffe zu verbauen, welche den selben Dämmwert zur Verfügung stellen“, sieht Seidl zusätzlich die Notwendigkeit für neue Dämmstoffe.
Foto@ Michael Venier